Hallo, wir sind die Familie Meijer,
2016 kauften wir uns einen Bauernbetrieb in Lipik, beinahe direkt auf der alten Frontlinie des Jugoslawienkrieges, in Kroatien.
Und genau da wollten wir sein, weil wir dachten genau dort könnten wir einen sinnvollen Beitrag leisten.
Doch der Wunsch Veränderungen zu bewirken, fing für uns schon viel früher an.
Wir hatten den Westen satt.
Den Kampf um Geld, immer mehr und mehr.
Wir wollten nicht immer mehr Geld, sondern das Bewusstsein schaffen, das unsere liebe Erde und die Leute darauf Versorgung und Liebe brauchten.
Ich war ursprünglich ein Landschafts- und Gartendesigner, hatte jedoch auf Lehrertechniken umgeschult und mich dabei auf behinderte Kinder spezialisiert. Meiner Meinung nach Kinder mit Herausforderungen.
Meine Frau war zu der Zeit auf Erwachsene mit Herausforderungen spezialisiert und zusammen wollten wir einen Therapiebauernhof aufbauen.
Trotz endloser beantragter Förderungen, Untersuchungen und Gesprächen mit Banken und Gemeinden, war es uns nicht gelungen das in den Niederlanden einzurichten.
Das hatte uns aus der Bahn geworfen, da wir all unseren Besitz aufgeben wollten, um uns für Leute mit Herausforderungen einzusetzen.
Und, einen Tag bevor wir wirklich aufgeben wollten, bekam ich einen Anruf aus Kroatien, das die Leute uns brauchen könnten.
Und so fing es an.
Auf der Suche nach Land in Kroatien, hatten wir vieles gesehen, aber Pakrac und Lipik hatte unsere Herzen gestohlen, wegen des „Vallis Aurea“ (Goldenes Tal), einem besonderen Gebiet zwischen Požega und Pakrac, aber auch wegen der Menschen.
Freundlich, arm und mit offenen Herzen sind die Leute hier, aber auch mit Narben des Krieges, ebenso wie Landschaft und Häuser.
Die Bauernbetriebe sind entweder einfach oder am Anfang der Industrialisierung, wo viel Gift benutzt wird, weil die Natur und der Boden nicht mehr natürlich sein dürfen.
An anderer Stelle ist die Landschaft noch pur, teils weil die Leute das Land nicht mehr unterhalten wollen, weil es nicht mehr zeitgemäß ist, teils weil die Einheimischen nach dem Krieg nicht mehr zurückkommen wollten.
Und so kam es, das wir einen Bauernhof auf einem Berg fanden, in einem verlassenen Dorf, das früher von Serben bewohnt wurde und somit seit fast 26 Jahren alles der Natur überlassen worden war.
Super, weil es keinerlei Gift gab, aber auch sehr viel Arbeit alles wieder in Kultur zu bringen.
Da ich nach meiner Umschulung zum Lehrer auch Permakultur studiert hatte, sah ich das einige der alten Kulturen zu retten waren und ich gleichzeitig auch Permakultur einbringen könnte.
Der Bürgermeister war sehr höflich und versprach uns, die Zufahrt zum Hof zu reparieren, wen wir in Kroatien investieren wollten.
Und damit fingen die Probleme an, den der Weg ist nie wirklich repariert worden und hat uns Auto um Auto gekostet.
Also beschlossen wir diesen Bauernhof zu kaufen.
Danach kaufte wir uns Auto’s für unbefestigte Wege, aber unser Buchhalter hatte uns falsch informiert und auf einen Schlag sollten wir 9000 € an CO2-Steuer bezahlen.
So wurden wir durch eine Herausforderung die wir nicht einkalkuliert hatten, immer ärmer.
3 Jahre arbeiteten wir jeden Tag unermüdlich, um etwas aus dem Projekt zu machen. Viel Land wurde gesäubert und Kulturen wieder eingebracht.
Durch schlechtes Wetter und frühen Frost verloren wir zwei Ernten, doch gearbeitet haben wir.
Zumindest aus der Obsternte eines Jahres, den Pflaumen, ist guter Essig entstanden. Ganz natürlich.
Doch inzwischen haben wir 2 kaputte Autos, kein Geld sie zu reparieren, nur wenig Geld um Essen zu kaufen und offene Rechnungen, die bezahlt werden müssen.
Aber die Träume sind noch da.
Wir wollen einen Permakultur-Bauernhof mit Initiativen, die anderen Bauern zeigen, das es anders gehen kann.
So wie wir z.b. bewiesen haben, das in diesen Bergen Reisanbau möglich ist.
Und die Herstellung neuer Produkte, wie natürlichem Essig und pflanzlichen Arzneien.
Parallel wollen wir immer noch Menschen mit Herausforderungen helfen, ob durch den Krieg oder aus anderen Gründen.
Die Träume sind da, aber jetzt brauchen wir Hilfe um es bis ins Ziel zu schaffen.
Der pestizid- und chemiedüngerfreie Essig steht in den Fässern, aber wir brauchen Flaschen und Geld für deren Transport.
Wenigstens ein Auto, das wir reparieren können.
Wen wir durch den Verkauf des Essig, in plastikfreien Flaschen, mit hübschem Papieretikett, Gewinn machen könnten, könnten wir auch die ersten Unterkünfte für Gäste reparieren und einrichten.
Dann könnte es endlich weitergehen.
Dann könnten wir langsam anfangen den ersten Menschen mit Herausforderungen zu helfen.
Endlich.
Danke! Familie Meijer
(Skenderovci, Lipik)